Handreichung zum Zitieren von KI-Werkzeugen

Gemäß der Leitlinie zum Umgang mit künstlicher Intelligenz erfordert der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) bzw. von KI-Werkzeugen für Verlagspublikationen eine transparente Darstellung.

Im Folgenden werden Empfehlungen gegeben, die sich an aktuellen bildungs- und wissenschaftspolitischen Diskursen und bekannten Zitationsstilen orientieren.

Aufgrund der dynamischen Entwicklungen wird die vorliegende Handreichung regelmäßig geprüft und gegebenenfalls aktualisiert.

Was gilt als KI-Werkzeug?

Nicht jeder Einsatz von digitalen Werkzeugen bzw. Softwareanwendungen beim wissenschaftlichen Schreiben und Publizieren fällt unter den Begriff der künstlichen Intelligenz im Sinne der Leitlinie. So erfordert der Einsatz von Werkzeugen als Hilfsmittel nicht zwingend eine explizite Nennung.

Als Hilfsmittel werden KI-Werkzeuge bezeichnet, die mithilfe von KI formale Kriterien prüfen (z. B. die Kontrolle von Rechtschreibung, Grammatik und Stil, Literaturverwaltungsprogramme sowie Übersetzungswerkzeuge). Diese dürfen jedoch keine Inhalte generieren bzw. selbst erstellen, sondern lediglich formal abändern. Die Verantwortung der Autorinnen und Autoren für die formale und inhaltliche Korrektheit der unter ihrem Namen publizierten Inhalte bleibt davon unberührt.

Davon zu unterscheiden sind generative Modelle für die Erstellung neuer Inhalte in Form von Texten, Bildern, Audios, Videos, Softwarecodes oder Datensätzen. Zu den derzeit bekannten Beispielen zählen textgenerierende Chatbots wie ChatGPT, Copilot, Gemini oder LLaMA sowie bildgenerierende KI-Tools wie DALL-E, Stable Diffusion oder Midjourney.

Welche Angaben sind relevant?

Bei der Übernahme von Inhalten, die durch KI-Tools generiert wurden, sind folgende Angaben für eine Zitation erforderlich:

Was? Es wird dargestellt, welche Teile einer Veröffentlichung mit KI-Werkzeugen generiert wurden: z. B. Textabschnitte, Abbildungen, Tabellen, Daten.

Womit? Es wird dargestellt, welche KI-Werkzeuge jeweils zum Einsatz kamen: z. B. Anbieter, Modell, URL.

Wann? Es wird dargestellt, zu welchem Zeitpunkt KI-Werkzeuge verwendet wurden: z. B. Datum, Version.

Wie? Es wird dargestellt, in welcher Weise KI-Werkzeuge zum Einsatz kamen: z. B. Prompt, Konfiguration, Chatverläufe.

Bei einer Verwendung von KI-Werkzeugen als Hilfsmittel, also ohne Generierung von zur Publikation vorgesehenen Inhalten bzw. als rudimentäre Inspirationsquelle, wird dagegen ein allgemeiner Hinweis im Sinne einer Hilfsmittelangabe empfohlen, beispielsweise als Anmerkung oder ggf. im Methodenteil der Publikation.

Wann und wo sollte der Einsatz von KI-Werkzeugen bei Generierung von zur Veröffentlichung vorgesehenen Inhalten angegeben werden?

Grundsätzlich sollten KI-generierte Inhalte in der gleichen Form zitiert werden wie andere Referenzen in wissenschaftlichen Publikationen, also im Text sowie im Literaturverzeichnis. Es ist jedoch zu beachten, dass KI-generierte Inhalte keine Quellen im wissenschaftlichen Sinn darstellen.

Darüber hinaus kann eine Darstellung in der Einleitung bzw. im Methodenteil angemessen sein.

Der Verlag behält sich vor, einen entsprechenden Hinweis auf den Einsatz von KI-Tools in den Metadaten einer Veröffentlichung anzugeben.

Wann und wo sollte der Einsatz von KI-Werkzeugen bei Generierung von nicht zur Veröffentlichung vorgesehenen Inhalten angegeben werden?

Der Einsatz von KI-Werkzeugen sollte auch für nicht zur Veröffentlichung vorgesehene Inhalte, wie etwa zur internen Kommunikation zwischen Einreichenden und Verlag (z. B. Exposé) transparent dargelegt werden. Es wird empfohlen, auch hier zu zitieren.

Wie zitiert man KI-Tools?

Grundsätzlich gilt, dass KI-Werkzeuge rechtlich nicht als Autorinnen und Autoren fungieren können.

Bei der Wiedergabe im Text sollen sowohl der Prompt als auch die für den Sachverhalt relevanten Textpassagen aus der Antwort des Modells wiedergegeben werden.

Verwendung im Text – Beispiel:

Auf die Frage, ob die EU-Gesundheitsstatistik Rückschlüsse über einen möglichen Zusammenhang zwischen Zucker- und Fettaufnahme mit dem Körpergewicht zulässt, antwortet ChatGPT: „Yes, there is substantial evidence that both sugar and fat intakes are related to body weight. Numerous studies have examined the association between dietary behaviors, particularly sugar and fat consumption, and body weight.” (OpenAI 2024)

Eintrag im Quellenverzeichnis – Beispiel:

OpenAI (2024): ChatGPT (Version 3.5) [Large language model]. https://chat.openai.com/share/5ea85ee7-06a9-4760-ab5c-65ee3e8f54aa

Längere Antworten oder Promptverläufe empfehlen wir als Anhang der Arbeit beizufügen, da die von KI-Werkzeugen generierten Texte nicht immer reproduzierbar sind; es sei denn der Chatverlauf kann über einen individuellen Link zugänglich gemacht werden (siehe obiges Beispiel mit ChatGPT).